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Skitourenferien in Slowenien

Tag 1

Tag 1 (20. März 2023) unserer Skitourenferien in Slowenien

Gipfel: Jalovec 2645müM
Route: Jalovcev Ozebnik
Gebirge: Julische Alpen
Wer: Hansruedi, Tina, Ueli, Monika, Mäne, Mägi, Nejc (unser lokale Bergführer)
Start: Planica neben der Skiflugschanze
Abfahrt: über die Aufstiegsroute
Zahlen: 1800hm Aufstieg, 1800hm Abfahrt, 20.5km
Wetter: wolkenverhangen aber trocken, 1°C beim Start

Die erste Skitour in Slowenien führte uns ins Tal von Planica. Mit offenem Mund bestaunten wir die Skiflugschanze, bevor wir zu unserer Skitour auf den Jalovec starteten - mit dabei natürlich unser Eispickel on Tour. Zuerst gings gemütlich über die Langlaufloipe zum letzten Berghaus im Tal, dem Pianiski dom Tamar. Nun kämpften wir uns durch den Wald und bald schon wurden die Hänge steiler und wir wechselten in den Spitzkehr-Modus. Im Zickzack gings hoch bis zu einem dunklen Couloir. Hier schnallten wir die Skis auf den Rucksack und weiter gings mit Steigeisen. Am Ende des Couloirs tauchten wir in die Nebeldecke ein und wir stapften weiter in einen Sattel. Nun deponierten wir die Skis und die letzten 250 Höhenmeter kletterten wir in drei Seilschaften mehrheitlich am kurzen Seil weiter. Technisch nicht besonders schwierig, aber extrem ausgesetzt,  erklommen wir nach gesamthaft 4,5 Stunden den Gipfel. Der Eispickel kam ebenfalls zum Einsatz, bemängelte aber die fehlende Fernsicht auf dem Gipfel. Nun gings wieder runter zum Skidepot und von dort auf den Skis ins dunkle ca. 38-Grad steile Couloir hinein. Die schwierigsten Passagen hinter uns konnten wir die Hänge danach hinuntercruisen und in der Berghütte einen Kaffee geniessen. Trotz mässig gutem Wetter eine erste sensationelle Skitour in Slowenien - und dem Eispickel hats auch gefallen.

Tag 2

Tag 2 (21. März 2023) unserer Skitourenferien in Slowenien

Gipfel: Triglav 2864m (höchster Berg Sloweniens)
Route: Za Cmirom - Aufstieg aus dem Vrata-Tal
Gebirge: Julische Alpen
Wer: Hansruedi, Tina, Ueli, Monika, Mäne, Mägi, Nejc (unser lokale Bergführer)
Start: im Vrata-Tal auf 940müM
Abfahrt: über die Aufstiegsroute
Zahlen: 2230hm Aufstieg, 2230hm Abfahrt, 19.0km
Wetter: klar und schön, 2°C beim Start

Nach einer super Eingeh-Tour gestern, hatten wir heute Grosses vor - wir wollten dem Eispickel den Triglav zeigen, den höchsten Berg Sloweniens. Um 6.30 Uhr starteten wir unten im Tal. Zuerst ging es 25 Minuten mit den Skis geschultert steil durch den Wald hoch. Nun wechselten wir auf die Felle - und es wurde immer steiler. Harscheisen kann man hier definitiv nicht als Luxus bezeichnen. Den Spitzkehr-Modus hatten wir schnell wieder gefunden und so ging es Höhenmeter um Höhenmeter bergauf. Auf dem Begunjska Vratca Sattel 2345müM angekommen, sahen wir den Triglav erstmals von Nahem - und der Eispickel war sichtlich beeindruckt. Eine kurze Abfahrt und einen Gegenanstieg führte uns zur Triglav-Hütte (Triglavski dom na Kredarici) auf 2500müM. Wir deponierten die Skis und wechselten auf die Steigeisen. In drei Seilschaften marschierten wir los. Steile Passagen im Schnee wechselten sich mit kurzen Abschnitten im Fels ab - der Eispickel blieb auf dem Rucksack und konnte die Aussicht geniessen. Wir überschritten den ersten Kopf und bald schon standen wir auf dem zweiten - dem Gipfel auf 2864müM. Triglav heisst nämlich - drei Köpfe. Wir genossen das tolle Gipfelpanorama - und was entdeckte der Eispickel doch tatsächlich am Horizont? - das Mittelmeer.

Wir stiegen ab zu den Skis, gönnten uns einen Kaffee in der Triglav-Hütte und los ging die Abfahrt. Nach kurzem Fahrgenuss galt es nochmal anzufellen und den Gegenanstieg zu meistern. Weiter abfahrend wurden die Hänge steiler und der Schnee immer feuchter, bis wir die Skis abschnallten und den Wald zu Fuss abstiegen. 

Was für ein toller Tag und was für eine eindrückliche Tour - auch der Eispickel war begeistert. Nach zwei Tagen in Slowenien haben wir gelernt - sie haben hier zwar nicht so hohe Berge wie wir in der Schweiz, dafür sind diese umso steiler. Getreu nach dem Motto - steil ist geil!

Zurück im Hotel genossen wir sammt Eispickel ein erholsames Sprudelbad.

Tag 3

Tag 3 (22. März 2023) unserer Skitourenferien in Slowenien

Gipfel: Mala Ponca 2468m
Route: Spotnji Kotel, Srednji Kotel
Gebirge: Julische Alpen
Wer: Hansruedi, Tina, Ueli, Monika, Mäne, Mägi, Nejc (unser lokale Bergführer)
Start: Gozd Martuljec ca. 900m
Abfahrt: Pri treh macesnih
Zahlen: 1700hm Aufstieg, 1700hm Abfahrt, 15.0km
Wetter: anfangs leicht bedeckt, danach schön, 7°C beim Start

Die für heute geplante Skitour wurde uns von Nejc mit "a very unique skitour" angepriesen. Wir waren gepannt, packten unsere Rucksäcke und schon machte sich der Eispickel auf seine nächste Tour. Um 7.30 Uhr gings los - mit aufgebundenen Skis - es hiess ca. 20 Minuten Ski tragen. Aus den 20 Minuten wurde eine Stunde durch den steilen Wald und wir alle schwitzen als ob wir in der Sauna Sport treiben würden. Nach 500 mühsamen Höhenmetern wechselten wir auf die Felle. Nun gings in flottem Tempo weiter und dem Eispickel fing es langsam an wieder zu gefallen. Mit einer kurzen Portage überwanden wir eine 40metrige Steilstufe und der Eispickel durfte seine Qualitäten zeigen. Das Gelände wurde immer wilder und die Ausblicke immer eindrücklicher. Wir stiegen in einen kleinen Sattel hoch und hatten nun das erste Mal unser Tagesziel, den Mala Ponca, im Blick. Nejc hatte heute einen strengen Tag. Die unberührten Hänge erforderten viel Spurarbeit. Hansruedi hatte ihm zwar eine Ablösung angeboten, aber es scheint in Slowenien Ehrensache zu sein, dass der Einheimische die Spur legt. Uns solls recht sein - und so überwanden wir mit abermals unzähligen Spitzkehren Steilstufe um Steilstufe. Nochmals eine kurze Portage und schon standen wir im engen Sattel zwischen Velika Ponca und Mala Ponca. Die letzten Meter kletterten wir in Steigeisen und am Seil auf den Gipfel. Der Eispickel freute sich abermals über seinen Einsatz und war tief beeindruckt von dieser unberührten und wilden Landschaft. Nach ein paar Gipfelfotos stiegen wir ab zu unseren Skis und stachen ins steile Couloir, welches uns in den Sattel führte. Die Schneequalität erstmal noch gut wurde diese weiter unten mit jedem Höhenmeter etwas schlechter. Aber heute ging es eh mehr ums Abenteuer als um den Skigenuss. Wir fuhren bis ca. 1300müM ab und schnallten die Skis dann wieder auf den Rucksack. Nun folgten wir einem klettersteigähnlichen Weg entlang einer steilen Wand - es war nochmals Konzentration gefragt. Die Schneereste auf dem Klettersteig und die aufgebundenen Skis machten den Abstieg zu einer anspruchsvollen Aufgabe. Aber auch diese brachten wir hinter uns und so zottelten wir durch den Wald bergab bis zu unseren Fahrzeugen. Der Eispickel hatte heute wieder einiges erlebt und war sichtlich müde von dieser "uniquen skitour". Deshalb genoss er ein Nachmittagsnickerchen auf dem bequemen Hotelbett.

Tag 4

Tag 4 (23. März 2023) unserer Skitourenferien in Slowenien

Gipfel: Stenar 2501m
Route: Bukovlej im Vrata-Tal
Gebirge: Julische Alpen
Wer: Hansruedi, Tina, Ueli, Monika, Mäne, Mägi, Nejc (unser lokale Bergführer)
Start: Vrata-Tal ca. 940m
Abfahrt: analog Aufstiegsroute
Zahlen: 1620hm Aufstieg, 1620hm Abfahrt, 18.7km
Wetter: bedeckt, 3°C beim Start

Heute hiess es etwas früher aufstehen, in der Hoffnung, dass der Schnee für die Abfahrt besser sein würde. Nun, bei 3°C gefriert der Schnee leider auch in Slowenien nicht. Um 6.00 Uhr starteten wir im Vrata-Tal mit einem Mix aus Ski tragen und mit den Fellen gehen. Der Eispickel hatte seine obligate Position auf unserem Rucksack eingenommen und genoss den Murks durch den Wald aus sicherer Entfernung. In sanfter Steigung bewegten wir uns unter der imposanten Triglav Nordwand durch und weiter vorbei am Bivak pod Luknjo. Eine Traverse in sehr weichem Schnee leitete uns in einen steilen Trichter, den wir mit unzähligen Spitzkehren und einer kurzen Portage überwanden. Weiter ging es in den Stenarska Vratca und von dort in einer weiteren exponierten Traverse zum Schlusshang des Stenar. Dem Eispickel wurde langsam etwas kühl, ob dies wohl mit dem auffrischenden Wind zu tun hatte oder doch eher aufgrund der Bewegungsarmut? Wir genossen den letzten Anstieg und standen kurz vor 10.00 Uhr auf dem Gipfel das Stenar 2501müM. Der Eispickel wurde gefeiert und er schaffte es abermals auf unzählige Gipfelfotos. Wir entfernten die Felle und wechselten in den Abfahrtsmodus. Es gab unzählige schöne Schwünge, bis wir in tiefere Gefilde kamen. Dort glich die Abfahrt eher dem Wasserskifahren, aber auch das bereitete uns Freude. Am Schluss ging es in einem wilden Ritt kreuz und quer durch den Wald runter und schlussendlich die letzten Meter zu Fuss zu unseren Fahrzeugen. Auch heute durfte der Eispickel abermals eine einzigartige Skitour in Slowenien miterleben. Und weil die Skitour schon am Mittag zu Ende war, besuchte der Eispickel am Nachmittag das ElanSki-Werk in Begunje und kletterte einige Züge auf der Climbing Ranch von Domen Skofic.