Der Jubiläumspickel unterwegs mit seinem Erschaffer und Hersteller Ruedi Bhend
Ruedi Bhend, Ehrenmitglied des Bergführervereins Grindelwald, stellt seit 50 Jahren Eispickel her - den in Bergsteigerkreisen weltbekannten ‘Bhend-Pickel’. (eispickel.ch/geschichte-des-eispickel/). Man könnte meinen, dass im Zeitalter von Steileisklettern, Dry-tooling und immer wieder unterbotenen Gipfelrekorden ein Pickel mit Sprengspitze und Holzschaft keine Daseinsberechtigung mehr hätte.
Weit gefehlt: Reto Schild, der Technische Leiter der Schweizer Bergführerausbildung sagt: «Der Gebrauch des Eispickels ist in der Bergführerausbildung Prüfungsfach. Die Veränderung der Gletscher erfordert häufigeres wechseln von Fels und Geröll auf Eis - mit dem gekonnten Einsatz des Eispickels kann ständiges an- und ausziehen der Steigeisen (und damit Zeitverlust) vermindert werden. Das gleiche im Winter, die Bergführer und Bergführerinnen müssen im Stande sein, im steilen, harten Schnee eine Skispur zu ritzen und einen Spitzkehren-Platz zu hacken.»
Ruedi Bhend stellt noch heute jedes Jahr mehr als 100 Pickel her. Ruedi war selber ein starker Bergsteiger und hat auf seinen zahlreichen Touren den Pickel immer wieder getestet und dann Sprengpitze und Schaufel laufend verfeinert.
Heute ist er vermehrt auf Bergwegen anzutreffen – und das nie ohne seinen Pickel! So auch mit seiner Ehefrau Kathrin und Freunden im September im Valsertal, am Fuss von Zervreila- und Rheinwaldhorn; diesmal war auch der Jubiläumspickel dabei.
(Text Godi Egger; Bilder Lilli Balmer, Mirjam Egger, Godi Egger)